Der Weltmeister beim Jubel.
AP/Mike Egerton

Kyren Wilson hat sich am Montag erstmals den WM-Titel im Snooker gesichert. Der Engländer siegte im Finale im Crucible Theatre von Sheffield gegen den Waliser Jak Jones mit 18:14. Der 32 Jahre alte Wilson, Spitzname "The Warrior" (der Krieger), erhielt neben der WM-Trophäe ein Preisgeld in Höhe von 500.000 Pfund.

In der Siegerrede nach einem Finale auf überschaubarem Niveau dankte Wilson seinen Eltern. "Sie haben ihr Haus gepfändet, haben alles getan, um mir das hier, diese Karriere zu ermöglichen", sagte er. Jones gratulierte Wilson in der BBC: "Wenn es jemand verdient, dann er. Er hat so ein solides, vielseitiges Spiel. Nach dem 0:7 hatte ich nicht mehr viel Hoffnung."

Den Grundstein zum Erfolg legte Wilson bereits am Sonntagnachmittag, in der ersten von vier Sessions, als er sich eine 7:1-Führung erspielte. Jones kam noch zweimal auf drei Frames heran, verkürzte auf 10:13 und 14:17, ehe Wilson seine Führung ins Ziel brachte. Als er den entscheidenden Ball lochte, brüllte Wilson ein "Come on!" zu seiner Familie in der Loge.

Vor vier Jahren war Wilson im WM-Finale dem siebenfachen Weltmeister Ronnie O'Sullivan 8:18 unterlegen. Für Jones war es das erste Finale bei einem Ranglistenturnier. In Frame 30 versuchte er sich an einem Maximum Break, verschoss aber die 13. Rote. Jones war als Qualifikant ins Turnier gekommen und überraschte unter anderem mit einem Sieg gegen Ex-Champion Judd Trump. Der 30-Jährige verbessert sich als Vizeweltmeister in der Weltrangliste von Platz 44 auf Rang 14.

Wilson klettert von Platz zwölf auf Platz drei. Mark Allen, der im Achtelfinale spektakulär in einem Entscheidungsframe an John Higgins scheiterte, ist nach starken Leistungen über die restliche Saison die neue Nummer eins der Welt.

Der entthronte Weltmeister Luca Brecel, der in diesem Jahr in der ersten Runde scheiterte, spielt ab Donnerstag in Wien bei den Vienna Snooker Open. (luza, 6.5.2024)